Kampagne gegen illegalen Welpenhandel

Öffentlichkeit für den Tierschutz in Malawi

© LSPCA Malawi

In Malawi werden Tiere oft direkt an den Straßen verkauft. Allein in der Hauptstadt Lilongwe sind es geschätzt bis zu 40 Tiere pro Tag. Dadurch wird den meist sehr jungen Hunden und Katzen viel Leid zugefügt, sie werden ihren Müttern viel zu früh genommen und kaum versorgt oder sogar schwer misshandelt.  Aber dies ist nicht nur ein Tierschutzproblem, sondern es werden auch Risiken für die öffentliche Gesundheit in Kauf genommen. Weil die Tiere nicht geimpft oder entwurmt sind, können sich Infektionskrankheiten wie Tollwut oder Parasiten ausbreiten. In enger Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium geht die LSPCA, eine Partnerorganisation der WTS, mit einer breit angelegten Kampagne 2021 gegen diese weit verbreitete, aber illegale Praxis vor.

Die Kampagne gegen „Roadside Sales“

In der Vergangenheit hat die LSPCA Polizei und Behörden u.a. in Tierschutzgesetzgebung und Erkennung von Vergehen trainiert, um eine stärkere Bestrafung der Täter zu erreichen, und sie hat selbst regelmäßig Tiere konfisziert. Um systematischer gegen den illegalen Tierhandel vorzugehen, entwickelte die NGO einen Aktionsplan zur Eliminierung der Straßenverkäufe. Ziel ist es u.a., die Käufer*innen dieser Tiere zu erreichen – denn die große Nachfrage ist eine zentrale Ursache des Problems. Die Bevölkerung weiß wenig über die Qualen der Tiere und die Risiken, die durch Krankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten für die eigene Gesundheit drohen.

Die Kampagne basiert auf einem umfassenden Lösungsansatz, der die Kooperation mit der Polizei bei Tierschutzvergehen, die Konfiszierung der illegal gehandelten Tiere, die Förderung von Adoptionen statt Straßenkäufen von Tieren, die angemessene Strafverfolgung und eine Informationskampagne beinhaltet.

© LSPCA Malawi

Aufklärung der Öffentlichkeit

Für den Erfolg der Kampagne ist es essentiell, dass die Menschen das Leid der Tiere und die gesundheitlichen Risiken verstehen, denen sie sich selbst aussetzen. Die LSPCA will mit der Informationskampagne in den sozialen Medien, im Radio und in den größten Zeitungen eine große Zahl potentieller Kund*innen im ganzen Land erreichen. Diese gehören vor allem der Mittelklasse an und kaufen die Welpen oft im Vorbeifahren. Mit deutlichen Informationen über die Gesundheitsgefahren, aber auch dem Appell an die Mitverantwortung der Käufer*innen für den grausamen Handel sollen diese zum Umdenken gebracht werden. Tierärzt*innen der LSPCA geben medizinische Informationen zu Überzüchtung und das zu frühe Absetzen der Jungtiere, über Hunger und Dehydrierung unter glühender Sonne und Misshandlungen wie das Ankleben der Ohren. Mit der Adoption behandelter Tiere wird den Kund*innen eine seriöse Alternative angeboten. Mit dieser konzertierten Kampagne hofft die LSPCA, den illegalen Handel binnen eines Jahres massiv zurückzudrängen.

Die Welttierschutzstiftung unterstützt die Informationskampagne der LSPCA im Jahr 2021.

Ihre Ansprechpartnerin für Fragen:

Karin Siegmund
Vorständin der Welttierschutzstiftung

Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: ks@welttierschutz.org