Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit

Auftaktkonferenz November 2020

Am 13. November 2020 führte die Welttierschutzstiftung die digitale Auftaktveranstaltung zu ihrem Programm "Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit" durch. Gemeinsam mit deutschen NGO, die landwirtschaftliche Projekte in der EZ finanzieren und durchführen, wurde diskutiert, wie man Nutztiere und deren Wohlergehen in den Projekten berücksichtigen kann und damit auch die Lage der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vor Ort stabilisiert. 

Im ersten Teil der Veranstaltung wurden die Teilnehmer*innen in das Thema Tierwohl in der EZ eingeführt. Professorin Saskia Arndt von der Universität Utrecht erläuterte das von ihr vertretene Konzept von Tierwohl anhand verschiedener Ansätze und mit vielen Beispielen aus der Praxis. Karin Siegmund von der Welttierschutzstiftung stellte anschließend die Ergebnisse der Erhebung zum „Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit“ vor, die die WTS im letzten Jahr durchgeführt hat. Auf großes Interesse stießen auch die Erfahrungen aus der Praxis, von denen Dr. Annette Massmann von der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung und Dr. Paul Ssuna von der Makerere Universität aus Uganda im Live-Interview berichteten.

Im anschließenden Workshop wurden die Hürden für die Umsetzung von mehr Tierwohl in EZ-Projekten diskutiert, aber auch erste Lösungsansätze und Ideen für die praktische Umsetzung in den Projekten zusammengetragen.

Die teilnehmenden NGO stellten fest, dass Tierwohl bisher oft noch keine Priorität innerhalb der Projekte hat, eine Sensibilisierung sei daher wichtig. Allerdings bekäme das Thema zunehmend mehr Aufmerksamkeit, nicht zuletzt durch seine Implikationen für die Ökonomie, Gesundheit und den Klimawandel. Die Fragen der Teilnehmer*innen waren teilweise sehr konkret, z.B. nach klaren und praktikablen Kriterien. Großes Interesse herrscht auch an Beispielen guter Praxis. Es gibt aber auch eine Unwissenheit über die Situation vor Ort und darüber, welche Rolle die NGO gegenüber den Entwicklungsländern einnehmen können. Die NGO lobten die Initiative der WTS und zeigten sich sehr interessiert an einem stärkeren Austausch untereinander und an konkreter fachlicher Unterstützung durch die Stiftung.

Die Welttierschutzstiftung wird die Erkenntnisse u.a. in Fortbildungen, einem Internetportal sowie Kooperationsprojekten umsetzen.

Dokumentation der Konferenz

Die Vorträge und zugehörige Videodokumentation stehen allen Interessierten unter den folgenden Links zur Verfügung:

Vorträge

Prof. Dr. Saskia Arndt, Universität Utrecht: Tierwohl als integraler Bestandteil einer nachhaltigen Landwirtschaft
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Karin Siegmund, Welttierschutzstiftung: Zentrale Ergebnisse der Erhebung „Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit“ (WTS 2019)
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Dr. Annette Massmann, GLS Zukunftsstiftung Entwicklung: Tiergesundheit und Tierwohlbildung im Green Light Forum Uganda
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Vorträge als Videos

Prof. Dr. Saskia Arndt, Universität Utrecht

Karin Siegmund, Welttierschutzstiftung

Dr. Annette Massmann, GLS Zukunftsstiftung Entwicklung

Interview mit Dr. Paul Ssuna, Makerere University Kampala, Uganda (in Englisch)

» Zum Projekt Tierwohl in der Entwicklungszusammenarbeit

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Ihre Ansprechpartnerin:

Karin Siegmund
Vorständin der Welttierschutzstiftung

Tel.: +49(0)30 – 9237226-0
E-Mail: ks@welttierschutz.org